Kanonen gegen Spatzen – Alle gegen Zuse

indexEs ist einfach zu offensichtlich was hier abläuft. Simon Lange ist schon eine Ewigkeit für viele ein rotes Tuch, die Mitglieder der Zusecrew wurden immer wieder ins Abseits gestellt, ein Gespräch, geschweige denn eine eventuelle Aufarbeitung von gegensätzlichen Meinungen war unerwünscht. Einfacher war es immer, die Leute der Zuse als „rechts“, „antidemokratisch“, „psychopathisch“ oder sonst was abzustempeln. Auf Twitter wurde gegen die Mitglieder der Zusecrew gehetzt. Ganz besonders gegen den Zusechef, eben gegen jenen Simon Lange.

 

Immer wieder wurden Tweets von ihm, oft als Screenshot, weitergetwittert und – oft aus dem Zusammenhang gerissen – derart kommentiert, dass er im schlimmsten Licht erscheinen musste. Der Antichrist der Piratenpartei!!! Wie gesagt: Es wurden Screenshots seiner Tweets gemacht und weiterverbreitet, dass heißt, in großem Stil öffentlich gemacht um ihm zu schaden und ihn zu isolieren! Und irgendwann drehte er den Spieß um und setzte sich mit gleicher Waffe zur Wehr. Demaskierte viele derjenigen, die sich über seine Tweets aufregten, als mindestens genauso anzählbar, offenbarte ihre Bigotterie.

 

Hier scheinen sich wirklich einige auf den Schlips getreten zu fühlen. Vielleicht, weil sie nicht so ein dickes Fell haben wie er? Weil nach dem außerordentlichen Parteitag bei einigen die Nerven blank liegen? Weil sie jetzt nicht wissen, wie es weitergeht? Abspaltung ja oder nein? Auf jeden Fall muss ein neues Machtinstrument her, um Missliebige Mitpiraten unter fadenscheinigsten Gründen aus der Partei zu kriegen. Und deshalb dieser Antrag.

 

Simon Lange war aber clever. Er musste nicht selbst Screenshots machen, um solche Daten zu sichern. Er hat einen so genannten Crawler eingesetzt. Eine Suchmaschine also. Nichts anderes, als es jeder Mensch nutzt, der mal eben schnell was googelt. Ja liebe Leute: Eine Suchmaschine, sei es Google, Bing, Yahoo oder sonst eine, ist erst mal nichts weiter als ein Crawler.

 

Ist es einfach der Neid, das sich Simon Lange, während seine „Suchmaschine“ den Job machte, um andere, wichtigere Dinge kümmern konnte? Ist es einfach nur die Wut der „Ertappten“, die gewisse Leute nun dazu bringt, dagegen anzugehen?

 

Nun gibt es also den Antrag für einen Umlaufbeschluss, der an sich vor Perversion strotzt. Und vor Unwahrheiten. Und diese sollen, wie es auch in der Vergangenheit bei anderen Mitgliedern gemacht wurde, eingesetzt werden, um eine ganze, unbequeme Crew außer Gefecht zu setzen:

 

Der Vorstand beschließt, der Crew Konrad Zuse den Status als Crew der Piratenpartei abzuerkennen. Weiterhin stellt er keine technischen oder organisatorischen Mittel für diese mehr zur Verfügung. Die derzeit von der Crew Konrad Zuse benutzen Bereiche im Berliner Teil des Piratenpartei Wikis werden entfernt, weiterhin wird der Bundesvorstand darüber informiert und aufgefordert, auch in den restlichen Bereichen keine Unterstützung oder Präsentation der Crew Konrad Zuse zukommen zulassen. Diese Maßnahmen gelten ebenso für alle anderen Kanäle oder Strukturen der Piratenpartei Berlin, seien sie online oder offline.

 

 Dazu gibt es nichts zu sagen. Man hat auf dem Parteitag in Halle erlebt, dass die meisten Piraten nicht die politische Richtung vertreten, die man selbst gern hätte. Nun versucht man also, eine Crew zu zerschießen, die sich nicht dem „Berliner Weg“ anschließen wollte und auch garantiert kein Teil der neuen „Progressiven Plattform“ sein will. Wie übrigens eine Menge anderer Berliner Piraten auch. Hier wird lediglich und viel zu offensichtlich versucht, wieder mit den alten Mitteln der Diffamierung andere unterzubuttern. Was man dabei aber vor Allem zeigt ist die eigene Verunsicherung.

 

Aber es wird noch witziger:

 

Zusätzlich beschließt der Vorstand: Mitglieder, Gruppen oder Crews, die dauerhaft, wiederholt und vorsätzlich

  • Beschlüsse der Organe und Beauftragten auf grobe Weise missachten oder
  • sich nicht an eine respektvolle und von gegenseitiger Rücksichtnahme geprägte Diskussionskultur halten oder
  • die existierenden Regeln für die Berliner Mailinglisten missachten oder
  • andere Piraten oder Nichtmitglieder öffentlich beleidigen oder diskreditierende Falschbehauptungen aufstellen oder
  • vergleichbare justiziable Handlungen begehen oder wissentlich tolerieren

können von den offiziellen Parteimedien wie Kalender, Blog, Mailingliste, Flyer mit dem Aufdruck/Logo „Piratenpartei“ etc. im Landesverband Berlin ausgeschlossen werden.

Respektvoller Umgang? Gegenseitige Rücksichtnahme? Was ist eigentlich mit den Mitgliedern der Zusecrew, die reihenweise parteiinternem Mobbing – vorrangig Berliner Piraten – zum Opfer fielen? Und was ist mit den Piraten, die selbiges durchmachten, ohne Mitglieder der Zusecrew zu sein?

 

 …andere Piraten oder Nichtmitglieder öffentlich beleidigen oder diskreditierende Falschbehauptungen aufstellen odervergleichbare justiziable Handlungen begehen oder wissentlich tolerieren

 

Da können bestimmt viele Piraten, mich eingeschlossen, bereits gegen einige der Mitglieder, die sich jetzt „Progressive Plattform“ nennen, Strafanzeige stellen. Aber genau darüber habe ich mich bereits HIER ausgelassen. Wenn man diesen Antrag richtig interpretiert, würde er die Handhabe bieten, mehr als die Hälfte der so genannten „Progressiven Plattform“ wegen Beleidigungen, übler Nachrede, Mobbing, oder Hetze aus der Partei zu werfen. Also ist er so schlecht gar nicht?

 

Was Simon Lange getan hat war schlichtweg NOTWEHR! Oder Beweissicherung. Beides ist übrigens gesetzlich gedeckt. Simon Lange hat dass nur automatisiert.

Aber wer glaubt, diese Witze seien nicht mehr zu toppen, hat noch nicht die Begründung gelesen:

 

Begründung

Es reicht nicht, sich bei Verstößen gegen Regeln der Partei oder des menschlichen Umgangs miteinander auf den einzelnen Verursacher zu konzentrieren sondern man muss auch die Strukturen dahinter angehen. Die Crew Konrad Zuse wird als Institution der Piratenpartei Berlin genutzt, um hinter dieser Mobbing und Angriffe im Namen der Piratenpartei Berlin zu betreiben. Wir können es nicht tolerieren, dass solche Aktionen auf unserer Infrastruktur und in unserem Namen geschehen. Wir dürfen uns nicht nur davon distanzieren, sondern müssen es in dem von uns beeinflussbaren Bereich auch aktiv verhindern.

 

Handelt es sich hierbei eventuell um eine Art Selbstkritik? Selbstreflexion?

Vielleicht halten wir jetzt alle mal den Ball flach und probieren mal dass mit dem aufeinander Zugehen und dem miteinander Reden. Übrigens: Ich habe das mit Simon Lange gemacht. Wisst ihr, was ich herausgefunden habe?

 

MAN KANN MIT IHM REDEN!!!

 

Und er läuft vor einem Gespräch nicht weg. Nicht so wie gewisse Persönlichkeiten hier in Berlin. Und er hat zu den Vorwürfen wegen der Sache, die als #Listengate in die Geschichte der Komik eingehen dürften, sogar Stellung bezogen. Unwahrheiten, die jetzt wieder mal von den üblichen Verdächtigen verbreitet werden, aufgedeckt und richtig gestellt.

 

Piratige Grüße und Ahoi

 

Amen.